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Serien

„Oderbruch“: Kritik zur neuen Mystery-Thriller-Serie der ARD

Am 19. Januar startet die achtteilige Mystery-Serie „Oderbruch“ im Ersten. Wir waren bei der Premiere in Berlin und konnten bereits die ersten zwei Folgen vorab schauen und erklären, ob sich das Einschalten lohnt. 

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Karoline Schuch als Maggie Kring und Felix Kramer als Rolant Voit in "Oderbruch".
Seit dem 19. Januar sind alle acht Folgen von „Oderbruch“ in der ARD Mediathek abrufbar. Foto: ARD Degeto/Syrreal Dogs GmbH/CBS Studios/Stefan Erhard
Inhalt
  1. „Oderbruch”: An der Grenze des Vorstellbaren 
  2. „Oderbruch“: Zwischen Schaudern und Spannung
  3. „Oderbruch”: Fazit zu den ersten Folgen der Mystery-Thriller-Serie

Im Fokus der Geschichte steht der Oderbruch, eine der dünn besiedeltsten Regionen Deutschlands. Diese wird immer wieder Schauplatz mysteriöser Geschehnisse, die die örtliche Polizei als Unfälle verbucht. Dann wird jedoch eines Tages ein Berg aus Leichen und Tierkadavern auf einem Feld in der Nähe des Dorfes Krewlow gefunden und es offenbart sich: Hier wurden Morde verübt - und die liegen schon mehrere Jahrzehnte zurück.

 

„Oderbruch”: An der Grenze des Vorstellbaren 

Kommissar Roland Voit (Felix Kramer) soll mit dem polnischen Kriminalbeamten Stanislaw Zajak (Lucas Gregorowicz) den Fall aufklären. Plötzlich werden Verbindungen zu einem alten „Unfall“, der Oderflut 1997, aufgedeckt und Voits ehemalige Kollegin und Jugendliebe Magdalena „Maggie“ Kring (Karoline Schuch) dazu gerufen.

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Diese hatte Krewlow vor 20 Jahren, nach dem mysteriösen Tod ihres geliebten Bruders Kai (Julius Gause) bei der Oderflut, verlassen. Gemeinsam und doch jeder für sich versuchen die drei hinter das Geheimnis des Leichenbergs zu kommen. Dabei gerät dann jedoch Maggies Vater ins Visier und was sie herausfindet, bringt sie an die psychischen Grenzen.

 

„Oderbruch“: Zwischen Schaudern und Spannung

 „Oderbruch“ ist eine Serie, in welcher wahre Geschehnisse mit einer Portion Mystery verfeinert werden. So passierten die Oderfluten 1947 und 1997 und auch die Schlacht um die Seelower Höhen im April 1945 wirklich, was zuerst die Vermutung nahelegte, dass der Leichenberg „angeschwemmt“ wurde oder aus Soldaten bestand. Doch am Ende von Folge 1 stellte sich heraus: Die Toten auf dem längst nicht mehr bewirtschafteten Acker sind weder gefallene Soldaten noch Flutopfer.

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Von diesem Moment an driftet die Serie ins Düstere ab. So wird in Folge 2 nach und nach enthüllt, dass es sich bei den Morden um Rituale handelte. Die Suche nach dem:r Täter:in sollte dann auch noch weitere dunkle Geheimnisse der Dorfbewohner:innen aufdecken, bei welchen man sich jedes Mal fragt, ob man sie wirklich lüften will, aber auch einfach nicht wegblicken kann. So entpuppt sich „Pulver-Paul“, ein Nachbar, vor dem Maggie und Voit als Kinder Angst hatten, als ein Schizophrener heraus, welcher Gasmasken und ausgeblutete Wildtiere von seiner Decke hängen hat. 

Felix Kramer als Roland Voit in der ARD-Serie "Oderbruch".
"Pulver-Paul" bedroht Voit Foto: ARD Degeto/Surreal Dogs GmbH/CBS Studios/Stefan Erhard

Immer wieder springt die Handlung für solche Enthüllung von der Jetztzeit in die Kindheits- und Jugendjahre der Ermittler Maggie und Voit, in denen der Grundstein für die heutigen Verhältnisse gelegt wurde. Diese Aufteilung ermöglicht es den Zuschauer:innen, einen tieferen Einblick in die Psyche der Protagonisten, insbesondere Maggies, zu erlangen und so zum Beispiel zu verstehen, warum sie Krewlow wirklich verlassen hat und was sich zwischen ihr und ihren Eltern davor abspielte. Die Stimmung der Serie ist im Allgemeinen sehr dunkel, mit der fesselnden Action und der facettenreichen Geschichte schafft „Oderbruch“ es durch und durch zu fesseln. Einen Teil der Lorbeeren kann man hierfür aber auch den Schauspieler:innen zuschreiben, denn diese spielen ihre Rollen wirklich gut und lassen einen mit ihnen mitfühlen und -zittern. Besonders bei Maggie ist dies der Fall. Diese redet zwar nicht viel, sagt mit ihrem Gesicht aber eigentlich immer alles aus, was man wissen muss. 

 

„Oderbruch”: Fazit zu den ersten Folgen der Mystery-Thriller-Serie

Meines Erachtens lohnt es sich auf jeden Fall, bei „Oderbruch“ einzuschalten. Die Serie ist jedoch unter Vorbehalt zu schauen, da es mehrere Elemente gibt, welche von einigen Zuschauer:innen als zu brutal oder erschreckend angesehen werden könnten.Es handelt sich hierbei nun einmal eben nicht um eine „Feel Good“-Produktion, dementsprechend ist die Serie leider nicht für jedermann geeignet. Fest steht jedoch: Fans des Mystery-Thriller-Genres werden hier auf ihre Kosten kommen. „Oderbruch“ ist nämlich nicht einfach nur eine weitere Krimi-Produktion der ARD, sondern ein wirklich sehr gut gelungenes und durchdachtes Projekt, voller atemberaubender Action, einprägenden Bildern und einer Geschichte, die man nicht so schnell vergisst. 

Die Serie bewegt sich durch die Folgen hindurch immer wieder auf einem Grat zwischen Mythos und Ernsthaftigkeit, welcher eine gewisse Spannung in das Ganze bringt und einen regelrecht packt und mitzieht. Langeweile kommt keine auf, und das trotz einer gewissen Tristesse und spürbar düsteren Atmosphäre. Auch der Cast ist wirklich gut besetzt worden und jeder der Schauspieler hat es meiner Meinung nach geschafft, zu eben dieser Atmosphäre beizutragen und einem mit ihrer Performance Gänsehaut zu verschaffen.

“Oderbruch“ wird am 19. und 26. Januar 2024 ab 22.20 Uhr im Ersten laufen und an jedem Termin jeweils vier Folgen zeigen. 

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