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„Hercules“: Lohnt sich ein Besuch des neuen Disney-Musicals in Hamburg?

Mit „Hercules“ hat es ein weiterer Disney-Klassiker auf die große Bühne geschafft. Wir haben das Stück in Hamburg gesehen und verraten, ob der Charme des Films auch im Theater rüber kommt.

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„Hercules“: Lohnt sich ein Besuch des neuen Disney-Musicals in Hamburg?
Wie gut ist das Musical „Hercules“? Foto: Stage Entertainment / Morris Mac Matzen
Inhalt
  1. „Hercules“: Darum geht es im Musical
  2. „Hercules“: Viel Licht, einiger Schatten
  3. „Hercules“: Fazit

Im großen Pantheon der Disney-Filme hat „Hercules“ einen etwas seltsamen Platz. Er gehört noch zu der großen Renaissance der 90er-Jahre, wird durch das starke Jahrzehnt neben Werken wie „Der König der Löwen“, „Mulan“ oder „Aladdin“ nicht selten vergessen. Dabei hat der Film dank des fantastischen Soundtracks sowie der vielen Seitenhiebe gegen moderne Merchandise- und Helden-Kultur auch heute noch eine Menge Charme. Kann das aber auch als Bühnen-Musical funktionieren? Dieser Frage konnten wir bei der Medienpremiere der entsprechenden Inszenierung in Hamburg nachgehen und können sagen: Über weite Strecken ja, auch wenn es einige größere Probleme gibt.

 

„Hercules“: Darum geht es im Musical

Im Großen und Ganzen spielt sich die Handlung recht gleich zum Film ab: Im antiken Griechenland will Hades nicht nur Gott der Unterwelt sein, sondern über den Olymp herrschen. Dafür will er Hercules, den Sohn von Zeus und Hera loswerden. Allerdings geht der Plan nicht zu 100 Prozent auf – doch der Gottes-Spross verliert seine Unsterblichkeit. Zusammen mit dem Satyr Phil trainiert Hercules im Erwachsenen-Alter, um auf den Olymp zu kommen. Dabei lernt er Meg kennen, die allerdings im Auftrag des Fürsten der Unterwelt arbeitet.

Der Teufel steckt bei der Bühnenvariante von „Hercules“ im Detail. Zu Beginn wird im Gegensatz zum Film Hercules zum Auserwählten gemacht, der in einer wichtigen Schlacht den Göttern laut einer Prophezeiung den Sieg bringen soll. Das ist der Grund für Hades, ihn loswerden zu wollen. Das Finale läuft dann ganz anders ab – es wäre vermutlich zu aufwendig gewesen, die Titanen darzustellen. Das sind alles Änderungen, die man verkraften kann. Schwierig wird es aber, wenn kleine Abweichungen plötzlich Sachen in einem anderen Licht dastehen lassen. Dies ist am schlimmsten bei Hades: Im Original dank seines Sarkasmus einer der coolsten Disney-Bösewichte überhaupt, wird er hier durch einen plötzlichen angedichteten Mutterkomplex schnell zur Witzfigur degradiert – was umso schlimmer wird, wenn dies am Ende zu überhaupt nichts führt.

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„Hercules“: Viel Licht, einiger Schatten

Es zieht sich durch das Stück, dass manche Dinge enorm gut funktionieren, während andere fast schon ärgerlich sind. Das Zusammenspiel von Karl & Heinz, der Ersatz für Pech & Schwefel aus dem Film, funktioniert hervorragend, aber der Humor des Drehbuches schießt auch gerne mal daneben. Die Kostüme sehen größtenteils toll aus, manche erinnern aber auch dank seltsamer Perücken eher an Schulaufführungen. Die neuen Songs machen meistens Spaß, was vor allem an den intensiven Choreografien liegt, es bleibt aber wenig im Kopf hängen.

Am ärgerlichsten ist dieser Zwiespalt bei den Musen, den nicht so heimlichen Stars des Stücks. Denn sowohl ihre vielen verschiedenen Outfits als auch die Attitüde der Darstellerinnen sorgen für reichlich Unterhaltung – wenn sie denn in den Songs zu verstehen gewesen wären. Generell waren einige Textzeilen in dem sonst akustisch tadellosen Stage-Theater Neue Flora schwer zu verstehen, bei den Musen gehörte dies aber zur Regel und war nicht die Ausnahme.

 

„Hercules“: Fazit

Das bedeutet nicht, dass „Hercules“ schlecht ist. Es gibt eine Menge Dinge auf der Bühne, die Spaß machen – zum Beispiel die unterschiedlichen griechischen Sagengestalten oder die riesige LED-Wand auf der Rückseite der Bühne, mit der tolle Effekte kreiert werden. Für die Laufzeit werden die Zuschauer:innen also eine tolle Zeit haben, sofern man bei einigen Dingen ein Auge zudrücken kann.

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